Stadtpark: „Investor will nur eine Idee vorstellen!“

von BOE

Seit Tagen sorgt die in der kommenden Ratssitzung vorgesehene Vorstellung der Pläne der FAKT AG Essen für eine mögliche Umnutzung des Stadtparks in ein „Wohnquartier mit grünem Flair“ für reichlich Diskussionsstoff. „Wir sind ziemlich irritiert, welches Ausmaß diese Diskussion inzwischen angenommen hat. Da will ein möglicher Investor zunächst einmal nur seine Ideen vorstellen, und noch bevor der Rat sich dazu geäußert, geschweige denn eine Entscheidung getroffen hat, wird von einer Fraktion eine Petition gegen ein solches Projekt initiiert. Das ist populistisch und hat mit sachlicher Ratsarbeit nichts zu tun“, kritisiert der BOE-Fraktionsvorsitzende Karl-Heinz Rusche.

„In Zeiten, in denen das Thema Wohnungsnotstand und bezahlbarer Wohnraum – nicht nur in den Großstädten sondern auch in Gemeinden wie Oer-Erkenschwick – nahezu täglich für Schlagzeilen sorgt, ist ein solches Vorgehen unverantwortlich. In der Stimbergstadt stehen kaum kommunale Flächen für den erforderlichen Mietwohnungsbau zur Verfügung, da müssen wir doch selbstverständlich über alle Optionen diskutieren dürfen“, ergänzt der BOE-Vorsitzende Peter Heuschneider. Rusche und Heuschneider erinnerten in diesem Zusammenhang an ihren Antrag in der Februar-Sitzung des Rates,
der den Einstieg in den kommunalen Wohnungsbau zum Inhalt hatte. „Damals waren sich alle Fraktion einig, dass der Bau von bezahlbarem Wohnraum in Oer-Erkenschwick forciert werden muss“, so Rusche.
Für die Bürgervereinigung Oer-Erkenschwick lässt die bisherige Diskussion über die mögliche Bebauung des Stadtparks jegliche Sachlichkeit vermissen. „Bevor man die Ideen eines Investors generell ablehnt und als Mist abtut, sollte man sich informieren. Das haben wir getan und mit Hubert Schulte-Kemper von der FAKT AG gesprochen. Danach kann für uns keine Rede mehr davon sein, dass der Stadtpark zubetoniert werden soll. Ganz im Gegenteil: Auf Teilen sollen dringend benötigte Wohnungen zu bezahlbaren Mieten – auch Sozialwohnungen – entstehen, ansonsten soll ein der gesamten Bevölkerung offen
stehender neuer und schmucker Stadtpark, unter anderem mit einem Bachlauf und einem neuen Spielplatz, entstehen. Das sollte eigentlich auch jene Kritiker überzeugen, die sich in der Vergangenheit ständig darüber beschwert haben, dass der jetzige Stadtpark ein einziger Schandfleck sei“, erklärte Karl-Heinz Rusche.
Ergänzend machte er in diesem Zusammenhang deutlich, dass eine teilweise Bebauung der Stadtparks absolut nichts Neues sei: „Bereits vor fast zwei Jahrzehnten hat der Rat mehr als einen Hektar Stadtpark zum Zwecke der Bebauung an den Investor Becker aus Castrop-Rauxel veräußert. Auch wenn bislang nur eins von drei genehmigten Stadtvillen errichtet wurde, so befindet sich das Grundstück bis heute im Besitz der Becker GmbH.
Nach den uns vorliegenden Information würde die FAKT AG den noch unbebauten Teil des Grundstücks gerne erwerben und in ihre Pläne einbeziehen.“

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