„Projektentwicklung des ehemaligen Kaufhaus Klemm“
von BOE
Antrag:
Der Rat der Stadt Oer-Erkenschwick sorgt sich um die weitere Zukunft des ehemaligen Kaufhaus Klemm und die damit zu befürchtenden negativen
Auswirkungen auf die funktionalen und gestalterischen Qualitäten des zentralen Innenstadtbereiches. Der bauliche und technische Zustand der Immobilie schließt eine Revitalisierung durch Umbau und Instandsetzung aus wirtschaftlichen Gründen nahezu aus und überfordert ganz offensichtlich auch die
Handlungsmöglichkeiten des aktuellen Eigentümers.
Aus diesem Grunde beschließt der Rat der Stadt Oer-Erkenschwick, die Verwaltung zu beauftragen, unmittelbar und kurzfristig mit allen zur Verfügung stehenden rechtlichen Instrumenten einzuschreiten mit dem Ziel, die (Problem-)Immobilie „ehemaliges Kaufhaus Klemm“ zu übernehmen bzw. unter Ausübung eines besonderen Vorkaufsrechtes zu erwerben und für einen kompletten Neubau anzureißen. Ein möglicher Neubau ist mit den unmittelbar benachbarten Grundstückeigentümern abzustimmen. So könnte ein möglicher Neubau bei entsprechender Bereitschaft auch auf die zum Teil maroden Nachbargebäude ausgeweitet werden.
Aufgrund der komplexen Problemlage erscheint hier die Zusammenarbeit mit einem professionellen privaten Projektentwickler sinnvoll. Die Verwaltung soll dazu mit einschlägigen Fachbüros bzw. Investoren Kontakt aufnehmen, um eine Entwicklung ähnlich zum Grundstück der ehemaligen Stimbergschule anzustoßen.
Begründung:
Das vielen Oer-Erkenschwicker Bürgerinnen und Bürgern bis heute noch gut bekannte ehemalige Kaufhaus Klemm wurde bereits im Jahr 1984 geschlossen. Es war bis dahin das unbestrittene merkantile Zentrum der Innenstadt, mit dem sich bis heute viele Geschichten und Erlebnisse unserer Einwohnerschaft verbinden. Die Bedeutung des Hauses ging dabei weit über die eines üblichen Kaufhauses hinaus und hat sich sogar im allgemeinen Sprachgebrauch als Namen für die platzähnliche Aufweitung der Einmündung der Marktstraße in die Stimbergstraße, dem sogenannten „Klemm-Dreieck“ niedergeschlagen.
Inzwischen steht das Gebäude aber nach zahlreichen Zwischennutzungen komplett leer und stellt sich den Besuchern unserer Innenstadt als völlig marode Ruine dar. Die Bürgervereinigung Oer-Erkenschwick (BOE) betrachtet die gegenwärtige Entwicklung – besser gesagt den unhaltbaren Zustand – bei den Bemühungen und Planungen für eine zukünftige innenstadtgemäße Nutzung des Gebäudes, respektive des Grundstücks, mit großer Sorge. Ein weiterer Niedergang wird sich zwangsläufig auch auf die gesamte Umgebung und die angrenzenden Immobilien auswirken. Der aktuelle Zustand und vor
allem der Ladenleerstand in der Marktstraße seien hier nur beispielhaft erwähnt.
Gestützt auf diverse Verlautbarungen in der örtlichen Presse geht die BOE jetzt davon aus, dass der aktuelle Eigentümer des ehemaligen Kaufhaus Klemm weder gewillt noch (finanziell) in der Lage ist, den weiteren Verfall zu verhindern, der inzwischen auch droht, die öffentliche Sicherheit und Ordnung zu gefährden. Aus diesem Grunde fordert die BOE-Ratsfraktion ein energisches und zielgerichtetes Einschreiten der Stadt Oer-Erkenschwick, gegebenenfalls auch unter Beteiligung kompetenter leistungsfähiger privater Projektentwickler. Der zuvor ausgeführte Antrag soll dies ermöglichen.